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Aufgespießt - Goncalves (WDR2)

im Sept. 2004

Aufgespießt -
aus den Randregionen des deutschen Blätterwaldes
von Hans - Günter Butzko

Und ist der Sommer bald vorbei.
Sagt auch das Sommerloch Good Bye!
Sowie die Frag, mit welchem Themenmüll,
Ich meine kleine Glosse füll.

Heute auf der Unten-Durch Liste ganz oben:
Goncalves da Silva. Genannt Ailton.
Jawoll, der neue Stürmerstar des FC Schalke 04,
mit einem Gehalt von geschätzten 3,5 Millionen Euro pro Jahr.

Wie erinnern uns: Die Zeiten in Deutschland sind hartz.
Massenarbeitslosigkeit. Wirtschaftskrise. Konjunkturflaute.
Und nicht mal bei den Welt-Pharma-Wettkämpfen von Athen
sind deutsche Athleten großartig in Erscheinung getreten.
Was übrigens die Frage nach sich zieht,
wofür Bayer Leverkusen eigentlich Subventionen erhält?

Nun, da kann man schon mal Angst vor Armut kriegen.
Vor Siedlungen aus Pappkarton- und Wellblechhütten.
80.000 Ossis gehen dagegen auf die Straße.
Und 60.000 Gelsenkirchener gehen dieweil auf Schalke.

Hoffnungsfroh! Zuversichtlich! Optimistisch!
Trotz 18 % Arbeitslosigkeit. Ohne Soli zu erhalten, wohlgemerkt!
Und nur, um den neuen Helden der Arbeit zu bewundern:
Ailton.
Von seinen Fans auch liebevoll "der Halslose" genannt.

Und eben dieser Ailton hat beim Spiel gegen Rostock seinem Arbeitgeber kurzerhand die Grenzen verfehlten Unternehmensmanagements vorgeführt,
2 Gegenspieler abgewatscht, dafür die (Achtung !) - ROTE Karte bekommen,
und so, quasi im Handstreich, seiner Streikhaltung Ausdruck verliehen.
Um 16:15 h hat er seinen Arbeitsplatz vorzeitig verlassen, Heim zu Frau und Kind, um einer alten Gewerkschaftsforderung nachzukommen "Samstags gehört mein Papi mir".
Anschließend lief bei Schalke nichts mehr zusammen, und wir sehen:
Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will!

Also mal ehrlich:
Wenn Ailton schon nicht für die deutsche Nationalmannschaft stürmen darf,
sollte er dann nicht zumindest neuer Vorsitzender des DGB werden?
Also, nur mal so als Vorschlag.