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Schulden-Poker (SEPT 07)

im Aug. 2007

Liebe Freunde und Förderer des weltverbessernden Kabaretts.

Ist es nicht schön, was sich da weltweit an unseren Finanzmärkten tut?
Da verkaufen Immobillienhändler in den USA 7 Millionen Kunden mit AAA-Rating (Arbeitsscheu, Analphabet und Asozial) 7 Millionen Eigenheimkredite, und dann verkaufen diese Immobilienhändler diese Kredite weltweit anderen Kreditunternehmen, die dann für diesen Kauf Kredite aufnehmen.
Das ist doch genial, oder?

Das ist ungefähr so, als würdest Du in einem verrauchten Hinterzimmer in einer Pokerrunde sitzen, und dringend Geld brauchen. Dann fragst du den Zweiten: "Kannst Du mir was leihen?" Dann sagt der: "Ich hab selber nichts. Aber ich kann dir die Schulden geben, die der Dritte bei mir hat." Dann sagst du: "Einverstanden. und als Sicherheit kriegst du vom Vierten, die Schulden, die ich bei dem hab." "Super!" sagen alle, und fangen an zu zocken.
Bis der Fünfte die entscheidende Frage stellt: "Wie viel Geld liegt eigentlich gerade auf dem Tisch?"

Und wenn jemand an den Börsen diese Frage stellt, dann sind die davon völlig überrascht, denn sowas kennen die im Grunde gar nicht. Und diese Überraschung, die nennt man in Fachkreisen Panik! Und das womit? Mit Recht!

Denn wenn ein Hedgefonds sich verspekuliert, dann hängt davon der Weltfrieden ab. Also nicht nur deine Existenz, sondern auch meine. Und deswegen springen weltweit die Notenbanken ein, und pumpen Milliarden in den Markt, damit diese Zocker ihre Schulden bezahlen können.

Und in dem Moment war er aber laut, der laute Protest von "Der-Markt-regelt-alles-Guido Westerwelle"! Ganz laut. So laut, ich dachte echt, mein Wellensittich singt Rammstein.

Und ich frag mich jetzt nur eins: Warum machen wir eigentlich für solche Finanzspekulanten nicht das selbe, was einen Poker-Bruder in dem Moment erwarten würde: Zementschuhe anrühren!