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Willkommen in der Depp-ression (DEZ 08)

im Nov. 2008

Liebe Freunde und Förderer des weltverbessernden Kabaretts. Eine gute Nachricht jagt die nächste.
Erst gehen die Banken vor die Hunde, 
dann kommt plötzlich auch noch Opel um die Ecke,
und ruft: "Hallo, auch wir sind zu blöd, mit Geld umzugehen" Weswegen mal wieder wir Staatsbürger gefragt sind.
Denn wir sind der Staat, und wir bürgen! 
Allerdings nicht für die Idee von "Solarworld",
Opel zu übernehmen und umweltschonende Autos zu produzieren.
Entschuldigung, aber das wäre ja mal wirklich sowas von
mutig, innovativ, zukunftsorientiert und nachhaltig,
dass sowas natürlich nicht ernsthaft unterstützt werden kann. Lieber bürgen wir für Milliarden Bankrotteure und Bilanzenblender.
Denn wenn unsereiner schon nicht am Aufschwung beteiligt war,
so kann man doch jetzt wenigstens einen Beitrag zum Abschwung leisten.
Oder mit anderen Worten: Willkommen in der Rezession!
Da sind wir nun mal die Deppen.
Und deswegen heisst ja auch das nächste, was jetzt kommt: Deppression! Aber keine Sorge, unser Geld ist gut angelegt. 
Geradezu auf Sand gebaut.
Richtig. Auf Sand.
Vor der Küste von Dubai nämlich.
Da haben die Super-Duper-Schnuckel-Reichen eine Palminsel aufgeschüttet, 
aber - den Zeiten der Finanzkrise angemessen - eher unauffällig, 
um nicht zu sagen dezent, also geradezu diskret.
Allein die Eröffnungsfeier war eine dermassen bescheidene Veranstaltung,
auch, um endlich mal ein Zeichen zu setzen gegen westliche Dekadenz in der muslimischen Welt! Und deswegen war ja auch nicht ein Terrorist in der Nähe (also mal abgesehen von Boris Becker).
Wozu auch?
Wenn man sich die kapitalistische Strategie gegen die Finanzkrise vor Augen führt
und davon ausgeht, dass beim Klimawandel nach dem gleichen Muster gegengesteuert wird, 
dann kann man sich, mit einen genauen Blick auf die geographische Lage dieser Palminsel
schon mal vergnügt zurück lehnen und auf die Polkappenschmelze warten. Und da sage noch einer, der CO2-Ausstoß sei nur schlecht!
Also wenn das keine gute Nachricht ist.
Mal ehrlich, allein schon deswegen MUSSTE "Solarworld" daran gehindert werden, Opel zu übernehmen.

Beate Rose

Seit wir im letzten Jahr einen tollen Abend beim Nachtkabarett in Paderborn miterlebt haben, bin ich begeisterte Leserin der Kabarett-Letter (geb sie auch gerne weiter an Freunde)
Durchweg witzig und schlimmer noch..treffend wahr.
Und nun hoffen wir auf eine Wiederholung mir einem neuen Programm (wenigstens in der Nähe von Paderborn - wir würden kommen